nachhaltiger Tourismus/sustainable tourism

Reisetagebuch: Eine Woche Segeln auf Ischia zum Schutz der Delfine

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Und plötzlich tauchten sie auf! Eine ganze Familie Streifen Delphine schwammen links und rechts neben dem Segelboot vorbei und sprangen über die Wellen. Es war ein atemberaubendes Erlebnis diese wunderschönen Tiere zum ersten Mal in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.

Hey, ich bin Sophie und habe in diesem Jahr mit socialbnb an der Delfin und Wal Research Expedition in Ischia in Italien teilgenommen.

In meinem Gastbeitrag nehme ich euch mit in meine unvergessliche Woche an Bord des Forschungsschiffs Jean Gab


Teil der Crew

Für mich war das die erste Reise, die ich allein angetreten habe, jedoch stellte sich schnell heraus, dass ich eigentlich nicht alleine war, denn von der ersten Minute an wurde ich herzlich von den Hosts und den anderen Teilnehmern empfangen und in die Gruppe integriert. Das Ischia Dolphin Project wurde von zwei lieben Menschen ins Leben gerufen, um die Meeressäugetiere im Golf von Neapel zu schützen. Dazu arbeiten auf einem fast 100 Jahre alten Segelboot, der Jean Gab, Wissenschaftler und freiwillige Hand in Hand, um die Tiere zu beobachten, deren Bestand aufzunehmen, ihre Gewohnheiten zu erforschen und mögliche Bedrohungen festzustellen.

Nach meiner Reise mit dem Zug, einer Fähre und mit dem Bus über die Insel wurde ich herzlich auf der Jean Gab empfangen und sogleich Teil der Crew für die nächsten 7 Tage. Die Besatzung besteht meistens aus dem Kapitän, einer Ansprechperson für die Freiwilligen und dem Forschungsteam. Für die Zeit des Aufenthalts lebt man zusammen an Bord des wunderschönen alten Segelboots, was wirklich eine außergewöhnliche Unterkunft ist, welche man so nicht oft findet. Der Alltag auf der Jean Gab beginnt meistens mit frischem Espresso, während sich langsam alle fertig machen, um abzulegen und raus auf das Meer zu fahren


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Alltag auf hoher See

Damit das Zusammenleben gut funktioniert packt jeder mit an und übernimmt verschiedene Aufgaben des Alltags und was sonst an Bord der Jean Gab anfällt. Nachdem wir abgelegt haben, schippern wir eine Weile hinaus aufs Meer und bereiten die Wissenschaftlichen Geräte wie z.B. das Echolot vor, welche uns bei der Ortung der Meeressäuger helfen sollen. Mit Ferngläsern beobachten alle das Meer, um eventuell Tiere zu sichten. Währenddessen kann man sich mit den anderen austauschen und neue Kontakte knüpfen oder auch einfach die herrliche Kulisse, die Sonne und das Meer genießen. Auch wenn man gerade keine Delphine oder Wale sieht, kann man oft welche hören mithilfe des Echolotes und auch darüber interessante Fakten über die Tiere erfahren. Die Hosts haben viel Erfahrung in der Umgebung und so entstehen spannende Gespräche über die lokalen Tiere und den Lebensraum. Sobald dann Tiere gesichtet werden, herrscht allgemeine Aufregung an Bord. Alle sind dann damit beschäftigt die Tiere zu beobachten und zu fotografieren, um sie später mit der Datenbank abzugleichen oder sie hinzuzufügen. Den Tieren die neu in die Datenbank aufgenommen werden darf man einen eigenen Namen geben. Generell kann man im Golf von Neapel verschiedenen Delfinarten und auch Wale wie z.B. Pottwale beobachten. Ein besonderes Ereignis während meines Aufenthaltes war die Sichtung von Risso Delfinen, denn diese sind dort selten geworden. Die Freude über diese Entdeckung bei der ganzen Besatzung ist kaum zu beschreiben und ich bin dankbar, dass ich diesen Moment so miterleben konnte.


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Italienisches Essen, Landgänge und die Insel Ischia

Eine weitere schöne Erfahrung, die ich an Bord der Jean Gab gemacht habe, ist das absolut fantastische Essen, welches der Kapitän Angelo an Bord selbst zubereitet. Mittags gab es meistens typische italienische Pasta, welche ein absolutes Highlight war. Abends gab es dann andere italienische Köstlichkeiten, die immer mit frischen Zutaten in der sehr urigen Küche zubereitet wurden. Zum Essen saßen immer alle zusammen am großen Tisch, was eine schöne familiäre Atmosphäre bot, dabei durfte der lokale Wein natürlich auch nicht fehlen. Nachdem wir zurück im Hafen waren, hatten wir meistens noch etwas Zeit zur Verfügung, um z.B. durch die Fußgängerzone zu schlendern, Eis zu essen oder in der nahegelegenen Bucht am Strand zu liegen oder zu schwimmen. Ich habe die Zeit gerne genutzt, um etwas schnorcheln zu gehen und die nähere Umgebung zu erkunden. Abends konnte man atemberaubende Sonnenuntergänge entweder direkt von Bord oder vom Strand aus bestaunen.

Bei schlechtem Wetter oder bei zu hohem Seegang konnte die Jean Gab nicht den Hafen verlassen. Solche Tage konnten wir nutzen, um das erstellte Bildmaterial zu sichten, die Datenbanken zu vervollständigen, aber auch um die Insel zu erkunden. Ischia ist vulkanischen Ursprunges und bietet eine wunderschöne Natur zum Wandern, schöne kleine Buchten und Strände, malerische kleine Städte und Thermen mit mineralischen heißen Quellen. Die Hosts haben uns dort die schönsten Spots gezeigt und wir haben dort gemeinsam großartige Aktivitäten unternommen. Mein persönliches Highlight war die wunderschöne Therme, die in nur 20 min fußläufig vom Hafen Cassamicola erreichbar ist. Auf einzelnen Terrassen befinden sich dort verschiedene Thermal Pools und viele Liegemöglichkeiten mit wunderschönem Blick und direktem Zugang zum Meer. Das Castello Aragonese ist eine Klosterstadt, die auf einem Felsen im Meer gebaut ist und auf jeden Fall auch einen Besuch wert ist. Bei unserer Wanderung im Süden der Insel hatten wir einen wunderschönen Blick auf Sant Angelo und haben dann noch in den Wäldern verborgene Steinhäuser erkundet, die dort in den Felsen geschlagen wurden.


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Meine Empfehlung

Die Reise war eine unglaubliche Bereicherung für mich. Ich habe nicht nur viel über Meeressäuger, Marineforschung und die Insel gelernt, sondern auch super liebe Menschen kennengelernt. Die Hosts stehen mit Leidenschaft hinter diesem Projekt und haben Freude daran ihr Wissen weiterzugeben. Auch die Beziehung zu den anderen Freiwilligen wurde trotz der verschiedenen Sprachen schnell sehr freundschaftlich. Ich fand es wirklich faszinierend zu sehen, wie so unterschiedliche Personen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft ein solch gutes Team bilden können, weil sie sich für die gleiche Sache begeistern. Gerade auch das Zusammenleben auf dem Boot führt dazu schnell Kontakte zu knüpfen, die auch nach der Reise noch Bestand haben.


Willst Du das Gleiche erleben? Schau dir die Delfin und Wal Research Expedition an

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