nachhaltiger Tourismus/sustainable tourism

Ein Leitfaden zu Schwedens Allemansrätten: Wie das Jedermannsrecht Natur für alle zugänglich macht

Stell dir vor: Du wachst auf einer kleinen, unbewohnten Insel auf. Dein Zelt steht nur ein paar Schritte vom Wasser entfernt. Die Sonne geht über dem Schärengarten auf, Möwen kreisen über dir, und außer der Natur ist niemand da. In Schweden ist das kein Traum – es ist Alltag.

Dank Allemansrätten, dem schwedischen Jedermannsrecht, darf sich jeder frei in der Natur bewegen – wandern, zelten, paddeln oder Beeren pflücken – selbst auf privaten, unbebauten Flächen. Voraussetzung: Man behandelt die Natur und andere mit Respekt. Für naturverbundene Reisende ist das eine Einladung, Schweden auf eine ganz besondere, ursprüngliche Art zu erleben.


Was ist Allemansrätten eigentlich?

Allemansrätten bedeutet wörtlich „Recht aller Menschen“ – und genau das ist es auch. Es erlaubt jedem, sich in der schwedischen Natur frei zu bewegen, solange man niemanden stört und nichts beschädigt. Das gilt für Wälder, Wiesen, Seen und selbst viele Inseln im Schärengarten.

Das Konzept ist tief in der schwedischen Kultur verankert. Es steht sogar in der Verfassung. Allemansrätten basiert auf gegenseitigem Vertrauen – auf dem Gedanken, dass Natur allen gehört und dass alle Verantwortung dafür tragen.

  • Grundregel: Nicht stören, nichts zerstören.

Warum Allemansrätten nachhaltiges Reisen ermöglicht

Allemansrätten ist kein Freifahrtschein – es ist eine Einladung zu bewusstem, naturverbundenem Reisen. Gerade in Zeiten von Overtourism und Klimakrise ist es ein echtes Vorbild dafür, wie nachhaltiger Tourismus aussehen kann:

  • Langsames Reisen: Zu Fuß, per Kajak oder mit dem Fahrrad erkundet man die Landschaft im eigenen Tempo.
  • Minimaler Fußabdruck: Man nimmt nur das mit, was man braucht, hinterlässt keine Spuren und respektiert Tiere und Pflanzen.
  • Tiefe Naturerfahrung: Statt abgeschirmten Resorts steht echtes Eintauchen in die Natur im Mittelpunkt – mit Stille, Weite und echter Verbindung zur Umgebung.

So wird Reisen nicht nur angenehmer, sondern auch bewusster – und oft unvergesslicher.


nachhaltiger Tourismus/sustainable tourism
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3. So nutzt du Allemansrätten richtig – Tipps für Reisende

Freiheit bedeutet auch Verantwortung. Wer Allemansrätten in Anspruch nimmt, sollte ein paar einfache Regeln beachten:

  • Zelte nur dort, wo du niemanden störst – mindestens 150 m Abstand zu Häusern.
  • Maximal 1–2 Nächte am selben Ort campen, dann weiterziehen.
  • Kein Müll in der Natur lassen – nimm alles wieder mit.
  • Lagerfeuer nur, wenn erlaubt, und mit Vorsicht – besonders im Sommer.
  • Beeren, Pilze & Co. nur für den Eigenbedarf sammeln.
  • Tiere und Pflanzen respektieren – nichts beschädigen oder mitnehmen.

Wenn du diese Punkte beachtest, bist du herzlich willkommen, Schweden so zu erleben, wie es die Einheimischen seit Generationen tun.


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Kajak & Wildcamping im Stockholmer Schärengarten​

Tauche ein in Schwedens unberührten Schärengarten mit diesem unvergesslichen Kajak- und Wildcamping-Abenteuer. Paddle durch kristallklares Wasser, schlafe unter den Sternen und erkunde geschützte Naturräume – erlebe die Essenz der schwedischen Outdoor-Kultur hautnah.

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Fazit

Allemansrätten ist mehr als ein Gesetz – es ist ein Geschenk. Es zeigt, wie respektvolles Miteinander mit der Natur aussehen kann. Ob du mit dem Kajak durch die Schären paddelst oder dein Zelt am Waldrand aufschlägst: Du bist Teil eines Systems, das auf Vertrauen basiert – und auf dem Wunsch, Natur für alle zugänglich zu machen.

Und vielleicht merkst du am Ende deiner Reise: Es geht nicht nur darum, wo man hingeht – sondern wie man unterwegs ist.


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